Zwischen Version 1.13.1 und 2.0.0 entwickelt sich BTCPay Server von einem stabilen Self-Hosted-Zahlungs-Gateway zu einer hochgradig modularen, visuell anpassbaren und zukunftssicheren Plattform.
Mit Version 1.13.1 beginnt BTCPay Server, technische Grundlagen zu optimieren und neue Funktionen mit Blick auf langfristige Wartbarkeit einzuführen. In dieser Version wird unter anderem das Webhook-System überarbeitet. Es ist nun modularer aufgebaut, zuverlässiger in der Verarbeitung und erlaubt feinere Kontrolle darüber, wie externe Systeme mit Zahlungseingängen oder Rechnungsänderungen umgehen. Gleichzeitig hält Multisig-Support nach BIP129 Einzug. Damit können Benutzer Multisignatur-Wallets erstellen, die den Bitcoin Core-Standards entsprechen – ein Schritt hin zu mehr Sicherheit bei der Selbstverwahrung. Auch die Unterstützung von BBQr-codierten Partially Signed Bitcoin Transactions (PSBTs) wird eingeführt, wodurch umfangreichere Daten direkt im QR-Format transportiert werden können – etwa für den Einsatz mit Hardware-Wallets oder Point-of-Sale-Geräten.
Außerdem beginnt mit dieser Version die schrittweise Entkopplung von Altcoins aus dem Kernsystem. Die Altcoin-Unterstützung wandert nach und nach in optionale Plugins, was die Wartbarkeit verbessert, das Hauptsystem schlanker macht und es erlaubt, Bitcoin-zentrierter zu arbeiten.
Der eigentliche Quantensprung erfolgt dann mit Version 2.0.0, veröffentlicht im Oktober 2024. Diese Version stellt die bisher größte architektonische, visuelle und funktionale Erneuerung des Projekts seit seiner Gründung dar. Der Code wird umfassend refaktoriert, alte technische Schulden werden beseitigt, und das System wird fit gemacht für die nächsten Jahre der Entwicklung.
Eine der sichtbarsten Neuerungen ist das neue Interface. Die komplette Oberfläche ist nun mehrsprachig lokalisiert, was den Zugang für ein internationales Publikum massiv verbessert. Die Navigation wird auf ein klares Sidebar-Layout umgestellt, das eine modernere, aufgeräumte Benutzererfahrung bietet. Auch das Onboarding neuer Nutzer ist grundlegend überarbeitet: Statt komplexer Einstiegsdialoge ermöglicht BTCPay nun einen deutlich vereinfachten Einstieg – inklusive POS-QR-Code-Onboarding, Nutzer-Avataren und Nicknames, um Stores oder Konten besser unterscheiden zu können.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Einführung von Checkout v2 als neuer Standard. Dieses moderne, responsive Bezahl-Interface ersetzt den bisherigen (nun entfernten) Legacy-Checkout. Es bringt klare Strukturen, bessere mobile Unterstützung, vereinfachte QR-Anzeige sowie schnellere Ladezeiten – und bietet damit Kunden ein deutlich verbessertes Nutzererlebnis beim Bezahlen.
Gleichzeitig wird auch das Branding-System aufgewertet. Nutzer können das Erscheinungsbild ihres Stores anpassen – etwa durch eigene Farben, Logos und Symbole. Das macht BTCPay Server auch für größere Händler und Marken interessanter, die ein konsistentes visuelles Auftreten wünschen.
Darüber hinaus erweitert sich das Plugin-Ökosystem: BTCPay Server wird nicht nur modularer, sondern auch vielseitiger. Mit Wix, Odoo und BigCommerce kommen neue Integrationen hinzu, die das System nahtlos mit bestehenden E-Commerce-Plattformen verbinden. Damit wird BTCPay zunehmend zur ernstzunehmenden Alternative zu zentralisierten Zahlungsdiensten – vor allem für Shops, die Krypto-Zahlungen nativ und ohne Mittelsmann einbinden möchten.
Version 2.0.0 bringt allerdings auch Breaking Changes mit sich. Dazu gehören Änderungen in der API-Struktur, Datenbankmigrationen und UI-Verhalten. Bestehende Integrationen müssen unter Umständen angepasst werden. Besonders bei größeren Instanzen mit vielen Rechnungen oder individuellen Anpassungen ist es wichtig, das Update sorgfältig zu planen.